In einer durchdigitalisierten Werbewelt wird die Wirkung klassischer Flächen oft unterschätzt. Dabei bieten temporäre Bauflächen wie Gerüstbanner eine kaum genutzte Chance: hohe Sichtbarkeit in urbanen Zonen, volle Kontrolle über Inhalt und Ort, niedrige Kosten pro Kontakt.
Wer an einem Rohbau vorbeigeht, bleibt selten unberührt, hier entsteht etwas Neues. Genau das macht diese Fläche kommunikativ wertvoll. Während andere Kanäle aufdringlich oder übersättigt wirken, treten Gerüstbanner unaufdringlich, aber präsent auf und verbinden Fortschritt mit Marke.
Was Gerüstbanner wirtschaftlich interessant macht
Im Vergleich zu klassischer Außenwerbung oder digitalen Kampagnen bieten Gerüstbanner klare Vorteile:
- Geringe Fixkosten: Das Trägergerüst ist bereits vorhanden – nur das Banner wird ergänzt
- Lange Sichtbarkeit: Die Werbefläche bleibt oft über Wochen oder Monate bestehen
- Lokal relevant: Sichtkontakt mit genau den Menschen, die das Umfeld tatsächlich nutzen
- Großformat mit Wirkung: Auf mehreren Etagen sichtbar, auch aus der Ferne
Was kostet ein Gerüstbanner im Durchschnitt?
Je nach Material, Druckverfahren und Größe liegen die Kosten für ein langlebiges Banner bei 100–350 € pro m² inklusive Konfektionierung. Bei einem Gerüst von 3 × 8 Metern liegen die Gesamtkosten inklusive Befestigungsmaterial meist zwischen 2.000 und 3.500 € – mit einer Sichtdauer von oft 6 bis 12 Wochen. Pro Sichtkontakt sind das Centbeträge.
Zielgruppen erreichen, ohne Umweg
Ein entscheidender Faktor: Gerüstbanner wirken dort, wo Menschen wohnen, arbeiten oder vorbeigehen. Keine Streuverluste, keine algorithmische Filterblase, keine Ablenkung. Besonders für:
- Projektentwickler (Immobilienankündigung, Visualisierungen)
- Architekturbüros oder Bauunternehmen (Branding, Referenzen)
- Handwerker und lokale Anbieter (z. B. „Hier arbeitet XYZ“)
- Versicherungen oder Finanzdienstleister (Kontextwerbung rund um Eigentum)
Gerüstbanner sind dabei nicht nur Werbemittel, sondern auch ein Statement: Hier entsteht Zukunft und unsere Marke ist Teil davon.
Kosten-Nutzen-Faktor: Rechnen Sie mit Aufmerksamkeit
Der ROI von Gerüstwerbung lässt sich nicht nur in Klicks messen, sondern in Markenpräsenz, Wiedererkennung und Gesprächen. Sie wirkt:
- direkt – durch Größe, Lage und visuelle Präsenz
- emotional – Baustellen ziehen Aufmerksamkeit automatisch an
- nachhaltig – wer täglich vorbeigeht, nimmt das Banner mehrfach wahr
Tipp: Die Wirkung steigt deutlich, wenn das Banner nicht nur das Logo zeigt, sondern eine klare Botschaft oder ein Bild des fertigen Projekts. Menschen interessieren sich für Ergebnisse, nicht für Rohre und Beton.
Was Unternehmen beachten sollten – vor dem Druck
Ein Gerüstbanner ist keine klassische Drucksache. Es muss Witterung, UV-Strahlung und Wind standhalten. Zudem müssen Sicherheitsvorgaben, statische Belastung und Brandschutz beachtet werden.
Deshalb lohnt es sich, mit einer erfahrenen Druckerei zu arbeiten. Nicht nur wegen des Drucks selbst, sondern wegen der Beratung.
👉 Im anschließenden Interview mit einer Spezialdruckerei geben Experten Einblicke in technische Anforderungen, häufige Fehler und was Kunden besonders schätzen.
🎙️ Interview mit einer Druckerei: „Ein gutes Banner beginnt nicht beim Druck, sondern beim Denken“
Gesprächspartner: Andreas Lehner, Geschäftsführer einer auf Großformat- & Außenwerbung spezialisierten Druckerei mit Sitz in Deutschland.
Er und sein Team produzieren jährlich mehrere Tausend Quadratmeter Werbefläche, darunter auch viele Gerüstbanner für Bauunternehmen, Agenturen und Projektentwickler.
Frage: Herr Lehner, was unterscheidet ein Gerüstbanner von anderen Bannern?
Andreas Lehner: Ein Gerüstbanner ist nicht einfach nur ein vergrößertes Poster. Es muss ganz andere Anforderungen erfüllen: Es ist permanent UV-Strahlung, Regen, Wind und mechanischer Spannung ausgesetzt. Die wichtigste Frage, die wir daher zuerst stellen: Wo und wie lange hängt das Banner und wofür genau soll es wirken? Davon hängt die Materialwahl und Verarbeitung ab.
Frage: Welche Materialien kommen typischerweise zum Einsatz?
Andreas Lehner: Für Gerüste nutzen wir vor allem Mesh-Gewebe, also luftdurchlässige PVC-Gitterplanen. Sie sind leicht, robust und lassen sich auf große Maße fertigen ohne dass der Wind zu stark angreift. Für kleinere Banner kommt auch Blockout-Material infrage, wenn keine Lichtdurchlässigkeit gewünscht ist. Wichtig ist in jedem Fall die saubere Konfektionierung, also randverstärkt, geöst, evtl. mit Hohlsaum.
Frage: Was sind die häufigsten Fehler, die Unternehmen machen?
Andreas Lehner: Ganz klar: Zu kleine Schriften, zu viel Text, keine klare Botschaft. Viele wollen zu viel auf einmal zeigen, doch man hat als Passant vielleicht zwei bis drei Sekunden Blickzeit. Ein starkes Bild, eine plakative Aussage, Logo, Webadresse – das reicht völlig. Und bitte: vorher den Standort anschauen! Manchmal verdecken Laternen oder Bäume das beste Motiv.
Frage: Wie läuft der typische Prozess ab – vom Kundenbriefing bis zur Auslieferung?
Andreas Lehner: Idealerweise bekommen wir eine Skizze oder ein Mockup mit dem geplanten Standort. Dann stimmen wir das Material ab, geben Empfehlungen zu Format und Gestaltung und wenn alles klar ist, geht der Druck los. Für Standardgrößen brauchen wir oft nur 3–4 Werktage. Viele Kunden lassen die Banner sogar für Folgeprojekte einlagern.
Frage: Gibt es Trends, die Sie beobachten?
Andreas Lehner: Ja, tatsächlich. Immer mehr Kunden wollen nachhaltige Alternativen z. B. PVC-freie Banner oder Recyclingmaterialien. Außerdem achten viele auf die Wiederverwendbarkeit. Wir produzieren inzwischen häufiger Banner, die austauschbare Elemente haben: Das Gerüst bleibt, aber das Motiv kann schnell geändert werden z. B. bei Etappen von Großprojekten.
Frage: Und zum Schluss: Ihr persönlicher Tipp für ein gutes Gerüstbanner?
Andreas Lehner: Nicht zu spät anfangen. Wenn man mit dem Aufbau beginnt, ist es oft schon zu spät für Planung und Produktion. Wer früh denkt, kann strategisch werben und nicht nur irgendwas „anhängen“. Ein gutes Banner beginnt nicht beim Druck, sondern beim Denken.
🟨 Kernaussage: „Gerüstbanner sind keine Notlösung – sie sind ein starkes Medium, wenn sie professionell umgesetzt werden.“
Der erste Eindruck zählt – auch in der Vorbereitung
Die technischen Anforderungen sind lösbar. Die strategischen Fehler passieren meist in der Vorbereitung: falsche Maße, unklare Botschaften, schlechte Lesbarkeit oder ungenutzte Gestaltungsspielräume.
Die folgende Checkliste zur Bannervorbereitung hilft, Aufwand und Wirkung optimal in Einklang zu bringen – egal, ob es um ein Branding-Banner, eine Projektankündigung oder eine gewerbliche Anzeige am Bau geht.
✅ Checkliste: So bereiten Sie Ihr Gerüstbanner professionell vor
✅ | Prüfpunkte für die Planung & Umsetzung |
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☐ | Standort des Gerüsts vor Ort geprüft: Sichtlinien, Hindernisse, Sonneneinfall |
☐ | Maße des Gerüsts exakt aufgenommen (inkl. Abstände, freie Flächen, Höhe) |
☐ | Genehmigung oder Absprache mit dem Bauträger bzw. Eigentümer erfolgt |
☐ | Ziel des Banners definiert: Branding, Bewerbung, Information, Recruiting etc. |
☐ | Kernaussage auf 5–7 Wörter reduziert, Schriftgröße für Distanzlesbarkeit optimiert |
☐ | Gestaltung abgestimmt auf Umgebung (Farbkontrast, Lichtverhältnisse) |
☐ | Materialauswahl erfolgt: z. B. Mesh-Gewebe, PVC-frei, winddurchlässig |
☐ | Konfektionierung geklärt: Ösen, Randverstärkung, Hohlsaum etc. |
☐ | Druckfreigabe nur nach professioneller Druckvorschau / Mockup erteilt |
☐ | Montageverantwortung festgelegt (intern, extern oder durch Druckerei) |
🔧 Zusätzlicher Tipp: Planen Sie das Banner nicht erst kurz vor Baubeginn. Viele gute Flächen bleiben ungenutzt, weil das Projekt startet, bevor das Marketing bereit ist.
Sichtbar investieren – wirtschaftlich denken
Gerüstbanner sind keine Notlösung, sondern eine strategische Werbeform. Wer frühzeitig plant, professionell gestaltet und standortbezogen denkt, erreicht Zielgruppen auf direktem Weg – mit einem Budget, das planbar bleibt.
Ob Neubau, Sanierung oder Großprojekt: Wer Reichweite will, muss nicht laut werden, sondern sichtbar dort sein, wo Zukunft entsteht.
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